Schrottimmobilien in Bremerhaven: Wohnraum sichern

Sorgen und Ängste der Bürger müssen ernst genommen werden!

Bremerhaven, 04.06.2025 – Nach der Berichterstattung der Forderungen der Nord.SPD zur Situation der Schrottimmobilien in der Langen Straße haben sich zahlreiche Anwohner und Gewerbetreibende aus der Langen Straße beim Vorstand der Nord.SPD gemeldet. In den Gesprächen wurde überaus deutlich, dass die Situation noch bedrohlicher ist als bislang angenommen.

Die Besorgnis der Bürger erstreckt sich nicht nur auf die Überreste des Brandes in der Lange Straße 50, sondern unter anderem auch auf die Immobilie in der Langen Straße 49. Dort wurden gravierende Mängel am Gebäude sowie fehlende Energieversorgung festgestellt. Laut Berichten von Anwohnern leben dort Menschen ohne Strom, Wasser, Gas oder Müllabfuhr. „Das Kochen mit einem Gaskocher im Haus führt zu berechtigten Ängsten, dass hier ein unkontrollierter Feuerherd entsteht“, betont Jörn Hoffmann-Vorstand bei Nord.SPD.

Die Notwendigkeit von Programmen zur Sanierung oder Übernahme dieser maroden Immobilien wird immer dringlicher, um die Lebensqualität in Bremerhaven nachhaltig zu verbessern. Sergej Strelow, Vorsitzender der Nord.SPD erklärt, dass viele Anwohner zunehmend besorgt sind und sich mit ihren Ängsten an die SPD wenden.

Für die Anwohner stellen diese Ruinen nicht nur eine verkehrstechnische Gefahrenquelle dar, sondern bergen auch erhebliche gesundheitliche Risiken. „Generell können verkohlte Holzreste, die nach einem Brand in der Langen Straße 50 übrigbleiben, potenziell schädliche Stoffe enthalten, darunter krebserregende Substanzen wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese Stoffe entstehen beim Verbrennen von Holz, besonders bei unvollständiger Verbrennung, und können bei längerer oder wiederholter Exposition ein Krebsrisiko darstellen“, warnt Jörn Hoffmann Stadtrat a.D. 

Der SPD Ortsverein fordert u.a. in beiden Fällen das Bauordnungsamt auf, zu prüfen, ob das Bremische Wohnungsaufsichtsgesetz Anwendung finden kann. Dieses Gesetz hat das Ziel, Wohnraum zu schaffen, zu sichern und dem Markt wieder zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus empfiehlt die Nord SPD dem Baudezernat die Gründung einer Expertenkommission, die verbindliche Kriterien für die Sanierung von Schrottimmobilien festlegt.

Sergej Strelow fordert: “In Zeiten von Wohnraummangel ist es unverantwortlich, zentrale Flächen in der Stadt nicht zu nutzen bzw. sogar verkommen zu lassen. In Deutschland gilt der Grundsatz – Eigentum verpflichtet. Wer als Immobilieneigentümer sein Eigentum nicht pflegt, seiner Verantwortung als Anbieter von Wohnraum nicht nachkommt, muss mit ordnungspolitischen Maßnahmen rechnen. Wir fordern daher, dass das Vorkaufsrecht für verwahrloste Immobilien aktualisiert und effektiv implementiert wird, um Lösungen für die Wohnraumproblematik zu finden“.

Strelow ergänzt: “In Gesprächen mit den Anwohnern wurde berichtet, dass weitere Immobilien in Kürze nicht mehr als hochwertige Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um die Lange Straße, immerhin die älteste Straße der Stadt, zu sichern und als attraktive Wohn- und Gewerbegegend zu erhalten.”

Die SPD bleibt in engem Kontakt mit den betroffenen Anwohnern und wird alles daransetzen, die Missstände zu beheben und die Lebensqualität in Bremerhaven zu sichern.