Hoffmann: Wir benötigen eine gute Infrastruktur in den Stadtteilen
Seit dem September 2022 herrscht der Kahlschlag in der Bargeld- und
Serviceversorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Seestadt. Nachdem bereits in
den vergangenen Jahren Filialen in bspw. Schiffdorferdamm, Surheide oder am
Flötenkiel geschlossen wurden, wurden jetzt in nahezu allen Filialen die
Öffnungszeiten massiv eingeschränkt, der Service eingestellt und selbst das
Automatenangebot stark verkleinert.
Die Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen berichten von verdreckten Filialen,
einem Automatenausfall von über 50% je Filiale, langen Schlangen und Wartezeiten
oder alternativ Fahrzeiten von über 30 Minuten in die Innenstadt, wo man sich
anschließend in Warteschlagen durch das halbe Columbus Center anstellen kann.
Stadtverordneter und Stadtrat a.D. Jörn Hoffmann findet das inakzeptabel: „Die
Sparkasse lebt von einer starken Stadt Bremerhaven und die Bürgerinnen und Bürger
verlassen sich auf ihre Sparkasse. Wenn sie sich aus den Stadtteilen zurückzieht,
verlieren viele Bürgerinnen und Bürger ihren letzten Bezugspunkt in der
Nachbarschaft. Unternehmen müssen Bargeld einzahlen können, Seniorinnen eine
Überweisung tätigen, Häuslebauer ihren Berater auch in Baustellenzeiten gut
erreichen können. Dies geht so nicht mehr“.
Die Nord.SPD beginnt daher im November mit einer Unterschriftenaktion, um den
Verantwortlichen in Verwaltungsrat und Vorstand die Bedeutung der Verankerung in
der Fläche zu verdeutlichen: „Wir wollen innovative Lösungen statt bunter Bilder“,
so die stellv. Fraktionsvorsitzende Martina Kirschstein-Klingner. „Dies kann zum
Beispiel die Anmietung von Mini-Filialen in den Einkaufsgebieten, die Eröffnung von
Pop-Up-Stores oder die Einsetzung von „Senioren“-Beratern, ggf. auch gegen eine
Aufwandsentschädigung, sein. Niemand kann das Rad der Zeit aufhalten, die simple
Lösung – Filialen schließen und Kosten krampfhaft einsparen ist aber auch nicht mehr
zeitgemäß.“